Erklärung
Wie kann die Irrtumswahrscheinlichkeit bestimmt werden?
(binomialverteilte Zufallsvariable) (Hypothese ) (Stichprobenlänge) (Entscheidungsregel)
-
(Irrtumswahrscheinlichkeit)
-
Fall 1:
(Linkseitiger Hypothesentest). Dann gilt: -
Fall 2:
(Rechtsseitiger Hypothesentest). Dann gilt:
Wie du diese Formeln in einer Aufgabenstellung anwenden kannst, siehst du in folgendem Beispiel:
Es werden 10 Tafeln gesichtet.
Werden darunter 2 oder mehr Tafeln als fehlerhaft bemerkt, wird die
Bestimme die Wahrscheinlichkeit eines Fehlers 1. Art.
Gegeben:
(Also: Rechtsseitiger Hypothesentest mit ) (Stichprobenlänge) (Entscheidungsregel: Ab wird abgelehnt.)
(Irrtumswahrscheinlichkeit, Wahrscheinlichkeit für Fehler 1. Art.)
Es gilt:Mit einer Wahrscheinlichkeit vonwird mit dieser Entscheidungsregel also ein Fehler erster Art begangen.
Die Entscheidungsregel ist also nicht besonders gut.
Aufgaben
Aufgabe 1
- Schwierigkeitsgrad:Der Parteivorstand der Partei Für Mehr Politik (kurz FMP) verkündet folgende Entscheidungsregel: "Wir befragen
Wenn davon 160 oder mehr Personen bekunden, dass sie uns wählen werden, dann verwerfe ich meine Hypothese, dass wir maximal
-
Angenommen 160 oder mehr befragte Personen teilen mit, dass sie die Partei Für Mehr Politik wählen. Welche der beiden Überzeugungen wird die Hypothese des Vorstandes ersetzen?
: Wir werden weniger als der Stimmen bekommen. : Wir werden mehr als der Stimmen bekommen.
-
Berechne das Signifikanzniveau, zu welchem der Parteivorstand seine Entscheidungsregel testet.
Lösung zu Aufgabe 1
-
Da 160 oder mehr der befragten Personen angeben die Partei FMP zu wählen, wird ein noch größerer Wahlanteil erwartet. Die Überzeugung lautet dann also:
-
Gegeben ist:
(Also: Rechtsseitiger Hypothesentest mit .) (Stichprobenlänge) (Entscheidungsregel: Ab wird abgelehnt.)
Gesucht ist:
(Irrtumswahrscheinlichkeit, Wahrscheinlichkeit für Fehler 1. Art.)
Es gilt:
Mit einer Wahrscheinlichkeit von knappwird mit dieser Entscheidungsregel also ein Fehler erster Art begangen.
Aufgabe 2
- Schwierigkeitsgrad:Peter besitzt zwei Würfel:
- [
:] Fairer Würfel: Jede Zahl wird mit einer Wahrscheinlichkeit von geworfen. - [
:] Gezinkter Würfel: Die Zahl 6 wird mit einer Wahrscheinlichkeit von geworfen. Alle anderen Zahlen mit einer Wahrscheinlichkeit von .
Peter ist sich fast sicher, dass der rote Würfel, den er gerade in der Hand hat, der faire Würfel
Doch um sicher zu gehen möchte er seine Hypothese testen.
Hierzu überlegt er sich folgende Regel: Er möchte zehnmal würfeln und sich die Anzahl der auftretenden Sechsen notieren.
Wird dreimal oder weniger eine Sechs gewürfelt, dann hält er an seiner Hypothese fest.
Ansonsten geht er davon aus, dass er den Würfel
Bestimme die Fehlerwahrscheinlichkeit erster und zweiter Art bei Peters Vorgehen.
Lösung zu Aufgabe 2
Peters Nullhypothese lautet:
- [
:] Der rote Würfel ist der faire Würfel. - Für einen Fehler 1.Art wird
irrtürmlich abgelehnt.
Das bedeutet die Wahrscheinlichkeit für eine sechs beträgt tatsächlich
Dennoch werden
Die Wahrscheinlichkeit dafür beträgt:
- Für einen Fehler 2. Art wird
irrtürmlich angenommen.
Das bedeutet die Wahrscheinlichkeit für eine sechs beträgt aber
Dennoch werden weniger als
Die Wahrscheinlichkeit dafür beträgt:
Aufgabe 3
- Schwierigkeitsgrad:Hanna muss für den morgigen Lateintest noch Vokabeln lernen.
Um noch eine zwei zu schreiben, kann sie bis zu
Da sie sich heute Abend lieber noch mit Freunden treffen möchte als Vokabeln zu büffeln, überlegt sie sich folgende Regel:
Sie möchte zehn Vokabeln wiederholen.
Kann sie davon drei oder weniger nicht, dann hält sie an ihrer Hypothese, dass sie genug lernt hat, um eine zwei zu schreiben, fest.
Ansonsten geht sie davon aus, dass sie noch weiter lernen muss, um morgen eine zwei zu schreiben.
- Bestimme den Fehler erster Art.
- Angenommen Hanna weiß in Wirklichkeit nur
der Vokabeln. Wie groß ist der Fehler zweiter Art?
Lösung zu Aufgabe 3
Hannas Nullhypothese lautet:
- [
:] Sie kann genug Vokabeln, um morgen eine zwei zu schreiben.
-
Bezeichne
die Anzahl der nicht gewussten Vokabeln. Dann ist binomialverteilt mit und .
Bei einem Fehler 1. Art wirdirrtümlich abgelehnt.
Das bedeutet, dass sie tatsächlich mindestensder Vokabeln kann.
Dennoch wusste sie 4 oder mehr nicht.
Die Wahrscheinlichkeit dafür beträgt:Hanna begeht damit mit einer Wahrscheinlichkeit voneinen Fehler 1.Art. -
Für einen Fehler 2.Art wird
irrtümlich angenommen.
Das bedeutet die Wahrscheinlichkeit für eine nicht gekonnte Vokabel beträgt nach unserer Annahme.
Dennoch wusste sie weniger alsVokabeln nicht.
Die Wahrscheinlichkeit dafür beträgt:Hanna begeht damit mit einer Wahrscheinlichkeit voneinen Fehler 2. Art.
Das heißt, sie trifft sich mit ihren Freunden, obwohl sie die Vokabeln noch nicht gut genug kann.